(Kein?) KulturPass für den Geburtsjahrgang 2006 für junge Geflüchtete
Auch im diesen Jahr gibt es für alle jungen Menschen, die in diesem Jahr 18 werden, vom Bund ein online verfügbares Budget von 100 €, den “KulturPass”. Damit können kulturelle Aktivitäten, wie Kino, Konzert, Buch, Lesung etc. online finanziert werden. Leider sind auch in diesem Jahr die meisten jungen Geflüchteten technisch von der online-Freischaltung ausgeschlossen. Denn Geduldete und Asylantragsteller bekommen kein online lesbares Dokument, mit dem sie sich in der App vom KulturPass anmelden können. Das XENION-Projekt akinda hat sich auch in diesem Jahr wieder bereit erklärt, das sogenannte „alternative Verifizierungsverfahren“ für in Berlin lebende junge Volljährige durchzuführen, damit auch diese daran teilnehmen können. Die von uns betreuten Vormund:innen, die aktuell einen Jugendlichen des Jahrgangs 2006 begleiteten, haben wir bereits angeschrieben und erläutert, wie die Freischaltung des Budgets funktioniert – leider sehr bürokratisch…
Anfragen von anderen Betroffenen des Geburtsjahrgangs 2006, die in Berlin leben und eine Duldung oder Aufenthaltsgestattung besitzen, bitte an akinda@xenion.org mit dem Betreff: „Freischaltung Kulturpass“. Wir melden uns dann.
Jan Korte von den LINKEN hat von der Staatsministerin für Kultur und Medien erfahren, wieviele des Jahrgangs 2005 insgesamt den KulturPass im letzten Jahr genutzt haben: „Bis zum Stichtag am 31.12.2023 haben sich 285.445 Jugendliche des Jahrgangs 2005 und damit rund 38,1% der berechtigten 18-Jährigen in der KulturPass-App registriert und durch Identifizierung mit der Online-Ausweisfunktion ihr Budget freigeschaltet." Geflüchtete mit Duldung oder Aufenthaltsgestattung aus dem Jahrgang 2005 gab es 52.182. Davon konnten „nur 145 Personen erfolgreich im alternativen Identifizierungsverfahren verifiziert und ihr KulturPass-Budget freigeschaltet“ bekommen - nur ganze 0,28% der berechtigten jungen Geflüchteten (siehe Deutscher Bundestag Drucksache 20/10926)! Wir hoffen, das wir vielen 18jährigen in Berlin zu ihren 100 € vom Bund verhelfen können!